Rheumatologie in Österreich

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Rheumatologie

Durch seine Fachkenntnisse kann der Rheumatologe den Bewegungsapparat gezielt untersuchen und Verformungen, Schwellungen und die Beweglichkeit feststellen.

Die Fachärztegesellschaft für Rheumatologie- Physikalische Medizin und Rehabilitation vereinigt Fachärzte für die Abklärung sowie die konservative, d.h. «nicht-operative» Behandlung des Bewegungs- und Stützapparates.

Dazu gehören Ärztinnen und Ärzte mit Spezialisierung in den Fächern Rheumatologie / Physikalische Medizin und Rehabilitation. Die meisten Mitglieder sind zudem in einem oder mehreren zusätzlichen Bereichen ausgebildet wie: Ultraschall-Diagnostik, Osteoporose-Abklärung, Manueller Medizin, Sportmedizin, medizinischer Kräftigungstherapie, Interventioneller Schmerztherapie, Schmerzmedizin, Neuraltherapie, Akupunktur oder Homöopathie.

Methoden der Abklärung

Anamnese - Wichtig ist die Krankheitsgeschichte der Patientin, des Patienten, insbesondere in Bezug auf die Schmerzen und die Behinderung im Alltag: Was tut weh? Wo tut es weh? Wann und wie oft tut es weh? Warum tut es weh? Was kann man, was kann man nicht mehr durchführen?

Klinische Untersuchung - Durch seine Fachkenntnisse kann der Rheumatologe den Bewegungsapparat gezielt untersuchen und Verformungen, Schwellungen und die Beweglichkeit feststellen. Ebenfalls kann er schmerzhafte Stellen bei der Untersuchung auffinden und in Zusammenhang mit der Erkrankung stellen.

Labor - Entzündliche Erkrankungen und Stoffwechselerkrankungen haben oft typische Laborbefunde. Die Untersuchung von Blut und Urin gehört deshalb oft zu einer rheumatologischen Untersuchung.

Bildgebung - Röntgen, Ultraschall, CT, MRI, Szintigraphie, Densitometrie: Degenerative und entzündliche Veränderungen an den Gelenken und der Wirbelsäule sind mit den konventionellen Röntgenbildern oft bereits gut erkennbar. Mit der Ultraschalluntersuchung können Weichteile beurteilt werden. Untersuchungen wie CT, MRI oder Szintigraphie sind nötig, wenn zusätzliche Details an Knochen oder Weichteilen oder der Knochenstoffwechsel beurteilt werden soll. Zur Abklärung einer Osteoporose wird die Densitometrie eingesetzt. Dies ist ein niedrig dosiertes Röntgenverfahren mit dem die Knochendichte gemessen werden kann.

Zu den Rheumatologischen Erkrankungen und Verletzungsfolgen gehören:

Degenerative Erkrankungen und Funktionsstörungen:
  • Arthrosen der grossen und kleinen Gelenke
  • Rückenleiden wie: «Hexenschuss», «Halskehre», Diskushernie, Spinalstenose

Folgen von Verletzungen an Rücken, Muskeln und Gelenken
  • Schleuder-Trauma der Halswirbelsäule
  • Folgen von Gelenks- oder Meniskusverletzungen

Entzündliche Erkrankungen der Gelenke und der Wirbelsäule:
  • Rheumatoide Arthritis (Chronische Polyarthritis)
  • Psoriasis Arthropathie
  • Spondarthropathien, wie M. Bechterew
  • Borreliose
  • Kristall-Arthropathien (Gicht, Pseudo-Gicht)
  • Seltene Erkrankungen wie Vaskulitiden und Kollagenosen

Weichteilerkrankungen (Muskeln, Sehnen, Bänder, Bindegewebe)
  • Muskel-, Sehnen-Ansatzbeschwerden wie Tennisellenbogen, Impingement der Rotatorenmanschette
  • Schleimbeutelentzündung
  • Sehnenscheidenentzündung
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Fibromyalgie

Knochenerkrankungen
  • Osteoporose
  • Osteomalazie
  • DISH: Diffuse idiopathische skelettale Hyperostose
  • Algodystrophie (Morbus Sudeck)
  • Morbus Paget

Häufig rheumatologische Erkrankung ist die Arthrose

Wenn der Patient beim Rheumatologen über Gelenkschmerzen und Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates klagt, dann handelt es sich dabei meist um eine Abnützung des Gelenkknorpels. Mehr als 50 Prozent der über 70-Jährigen sind von diesem mit «Arthrose» umschriebenen Leiden betroffen. Was mit einer kranken Gelenkinnenhaut beginnt, wächst sich meist infolge eines gestörten Immunsystems zu immer neuen Entzündungen aus und endet nicht selten nach längerem Verlauf mit der völligen Zerstörung von Knorpel und Knochen. Eine absolute Heilung gibt es auch im Anfangsstadium nicht mehr. Aber frühzeitig erkannt, kann in genauer Absprache mit dem Arzt einiges getan werden, um das Fortschreiten der Erkrankung hinauszuzögern. Schmerzen werden dadurch gelindert und die Beweglichkeit der Gelenke wieder verbessert.

Schwierig: die Diagnose Rheuma

Die Erkennung von Rheuma gestaltet sich in den meisten Fällen recht schwierig, wenn man bedenkt, dass mittlerweile rund 200 bis 400 verschiedene Krankheitsbilder mit Ursache, Verlauf und Therapieform auf ein und denselben Begriff bezogen werden. Grob lässt sich aber sagen: Entzündungen und Verschleisserscheinungen von Gelenken, Knochen, Weichteilen und Bindegeweben stehen dabei im Mittelpunkt. Unterschiedlichste Ursachen, darunter auch Stoffwechselstörungen, Allergien und Infekte sowie eine genetische Veranlagung werden damit in Verbindung gebracht.

Entgegen der gängigen Meinung, nur alte Menschen seien betroffen, können auch Kinder und Jugendliche unter der Erkrankung leiden. Deshalb werden rheumatische Probleme gerade bei Jüngeren zu Anfang oftmals falsch gedeutet. Ob Schwellung, Steifheit oder Schmerz, die Beschwerden werden erst mal nicht selten auf Verletzungen, Verrenkungen oder gar Erkältungen zurückgeführt. Bei anhaltendem Leiden und mehreren unterschiedlichen Diagnosen kann so vielleicht erst der Gang zu einem Rheumaspezialisten Licht ins Dunkel bringen.

Vielfältig: die Therapien in der Rheumatologie

Wichtigster Faktor bei der Heilung von Rheuma ist eine frühzeitige Wiedereingliederung des Patienten mit seiner Erkrankung in ein möglichst normales Alltagsleben. Moderne Konzepte der Therapie zeichnen sich meist durch eine Kombination verschiedener Methoden und Medikamente aus. Ein Rheumatologe wird in der Regel mit dem Betroffenen einen individuell angepassten Behandlungsplan erstellen, um die wirksamsten und bestverträglichsten Lösungen zu finden. Im Fall der Arthrose könnte dies z.B. eine Medikation mit Entzündungshemmern und Schmerzmitteln beinhalten.

Hinzu kommt vielleicht noch ein Präparat mit einer Substanz zum Knorpelaufbau und eine Bewegungstherapie beim Physiotherapeuten. In leichteren Fällen reichen vielleicht schon warme oder kalte Bäder, gezielte Massagen sowie Homöopathie und Heilkräuterkunde aus, um zu lindern. Bei bereits fortgeschrittenen Erkrankungen kann andererseits nur noch eine operative Korrektur von z.B. Fehlstellungen oder künstlicher Gelenkersatz stärkere Schmerzen beseitigen. Nach so einem schweren Eingriff werden oftmals Ergotherapeuten und Psychologen mit der Nachsorge des Patienten betreut.

Sie geben die notwendigen alltagstechnischen und seelischen Stützen mit auf den Weg. Um es zu einer so schlimmen Erkrankung erst gar nicht kommen zu lassen, wird von vielen Stellen immer wieder gezielte sportliche Betätigung, Aufbau einer korrekten Körperhaltung und eine ausgewogene, fleischreduzierte Ernährung empfohlen.

Behandlungsangebote

Im Vordergrund steht für den Rheumapatienten sehr häufig der Schmerz. Eine zentrale Aufgabe in der Rheumapraxis ist deshalb die Behandlung von akuten und vor allem chronischen Schmerzen. Rheumatologen sind auch Schmerzspezialisten.

Beratung
Aufklärung über die erhobenen Befunde und die Art der Erkrankung. Hilfe bei der Krankheits- und Schmerzbewältigung. Beratung über die Lebensführung und sportliche Betätigung. Behandlungsplanung.

Interventionelle Rheumatologie/Injektionsbehandlungen
  • Gelenksinjektionen
  • Infiltrationen an der Wirbelsäule (Fazettgelenke, Iliosakralgelenke, Nervenwurzeln, Injektionen in den Spinalkanal)
  • Infiltrationensbehandlungen von schmerzhaften Stellen an Sehnenansätzen und Muskeln.

Manuelle Behandlung von Gelenken, Wirbelsäule und Muskulatur
  • Diagnostik und Behandlung mit Techniken der Manuellen Medizin und Weichteiltechniken (z. B. Triggerpunkt-Behandlung)

Medikamentöse Behandlung
  • Einstellung mit Schmerzmitteln und nicht-steroidalen Antirheumatika
  • Medikamente zur Arthrose Vorbeugung
  • Basistherapie, bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen
  • Medikamentöse Osteoporosebehandlung
  • Medikamentöse Behandlung von Stoffwechselerkrankungen

Rehabilitation
Die Rehabilitation umfasst Methoden, welche bleibende oder drohende Folgen von Organschäden und Funktionsstörungen, die zu Behinderung und Benachteiligung führen, vermindern und damit dem Patienten eine soziale Integration erleichtern. Ziel der Rehabilitation ist eine Wiederherstellung oder eine wesentliche Verbesserung der Funktionsfähigkeit des Bewegungsapparates, und der damit verbundenen Aktivitäten und der Teilnahme im Alltagsleben. Dazu gehören:

  • Koordination einer interdisziplinären Behandlung mit gezielter Verordnung und Begleitung von: Physiotherapie, medizinischer Trainingstherapie, Kräftigungstherapie, Ergotherapie und psychologischer Betreuung.
  • Hilfsmittelberatung
  • Beurteilung der Arbeitsfähigkeit
  • Beratung in der Lebensführung und der sozialen Integration