Osteopathie bei Nackenschmerzen

Einer der häufigsten Gründe für den Besuch beim Osteopathen sind Nackenschmerzen. Sieht der Osteopath gute Chancen, das Beschwerdebild seines Patienten verbessern zu können, beginnt er mit der Untersuchung.

Einer der häufigsten Gründe für den Besuch beim Osteopathen sind Nackenschmerzen. Für Bewegungsstörungen und Schmerzen im Halswirbelbereich können die verschiedensten Ursachen möglich sein. Primär muss der Osteopath ausschliessen, dass weder Verletzungen, Alters- und Abnutzungserscheinungen noch entzündliche Prozesse vorliegen.

Hierbei dient die bildgebende Diagnostik zur schnellen Definition der Sachlage: Röntgen, Ultraschall (Sonografie), Computertomografie (CT) oder auch eine Kernspintomografie oder Magnetresonanztomografie (MRT). Je nach Ergebnis wird der Patient nötigenfalls an einen Unfallchirurgen oder Rheumatologen verwiesen.

Sieht der Osteopath gute Chancen, das Beschwerdebild seines Patienten verbessern zu können, beginnt er mit der Untersuchung. Meist entdeckt er hierbei Funktionsstörungen wie Verspannungen und Verkürzungen im Muskelgewebe, Störungen und Blockaden der Gelenke und Gelenkkapseln sowie verändertes Bindegewebe. Seine Aufgabe besteht nun darin, das interne Gleichgewicht der einzelnen Funktionsweisen wiederherzustellen und Blockaden/Verspannungen zu lösen. Schmerzen und Bewegungsstörungen im Nacken sind für den Osteopathen eine diffizile Aufgabe, da die Verflechtungen in diesen Strukturen aussergewöhnlich komplex sind.

Die Gründe und Auslöseprozesse für die Beschwerden im Nackenbereich sind ganz verschieden. Unsere heutige Lebensweise begünstigt Haltungsfehler, Bewegungsmangel sowie Fehl- und Überbelastung in der Schule, am Arbeitsplatz und im Sport. Auch das Unfallrisiko ist durch die grössere Mobilität gestiegen, Patienten mit Schleudertraumata oder Halswirbelverletzungen suchen die Arztpraxen recht häufig auf. Vor der Behandlung muss der Osteopath abklären, ob eine Infektion oder eine Entzündung im entsprechenden Bereich vorliegt.

Auch eine angeborene Fehlbildung der Halswirbelsäule kann in Betracht kommen; ebenso können Rheuma, Stoffwechselstörungen oder Tumorbildungen Nackenschmerzen verursachen. Seltener werden Nackenprobleme durch Erkrankungen wie z. B. eine Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz) ausgelöst.

Der Osteopath überprüft die Haltung des Patienten, sowohl sitzend wie auch stehend. Er erkennt sofort, ob dieser beispielsweise den Kopf unnatürlich hält um Schmerzen zu vermeiden. Das Bindegewebe wird umfassend abgetastet, verspanntes Muskelgewebe erkannt und gelockert. Unter Anleitung des Therapeuten muss der Patient bestimmte Bewegungen ausführen. So werden unstimmige Seitenverhältnisse erkannt und behoben. Ist der Patient in Ausnahmefällen nicht in der Lage, die gewünschte Behandlungsposition einzunehmen, kann der Therapeut andere Methoden einsetzen.

Im Fall einer Blockade der Knochen/Halswirbel kann der Osteopath diese lösen und dem Patienten wieder mehr Bewegungsfreiheit geben. Auch die gesamte Wirbelsäule mit ihren Querfortsätzen wird abgetastet und auf Störungen geprüft. Diese werden genauestens festgestellt, anschliessend wird absteigend nach Schweregrad der Störung jeder Wirbel einzeln behandelt. Nach der Behandlung der Blockaden der Knochenteile geht der Osteopath zur Beghandlung der Weichteile über: Bänder, Sehnen, Muskeln und Bindegewebe werden gelockert und entspannt.

Auch am Kopf selbst legt der Osteopath Hand an: In einer ganz bestimmten Sitzposition muss der Patient seinen Kopf gegen die Hand des Therapeuten drücken. In dieser angespannten Situation wird die Halswirbelsäule derart manipuliert, sodass sie Wirbel für Wirbel beweglicher wird. Dieser Vorgang wird wiederholt und benachbarte Gelenke (Schulter, Brustbein) mit ins Visier genommen. Werden hier ebenfalls Störungen festgestellt, so erfolgt dafür eine gesonderte Behandlung.

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