Osteopathie in Österreich

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Osteopathie

Ziel der Osteopathie ist die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Körpers durch manuelle Lösung von Blockaden bzw Aufhebung von Bewegungseinschränkungen oder Bewegungsverlusten im Gewebe..

Häufig wird die Osteopathie mit dem Ausspruch «Sanftes Heilen mit den Händen» umschrieben. Dabei ist die Osteopathie weder Massage noch Chiropraktik oder Physiotherapie, sondern eine systemische Form der manuellen Medizin, die den Menschen aus einer ganzheitlichen Sicht betrachtet und die gegenseitige Interaktivität verschiedener körpereigener Systeme berücksichtigt.

Wie arbeitet die Osteopathie?

Alle Systeme des Menschen sind vernetzt und beeinflussen sich gegenseitig. Diese Interaktivität nutzt der Osteopath, um in den verschiedenen Regelkreisen gezielt manuelle Reize (manus = die Hand) zu setzen und den Patienten in der Selbstheilung zu stimulieren. Dabei arbeitet der Osteopath ausschliesslich mit den Händen. Zu Beginn einer Behandlung ertastet und erfühlt er den gesamten Körper, sucht nach verminderter Beweglichkeit, auffälligen und erhöhten Spannungen und funktionellen Störungen. Mit Fingerspitzengefühl, Konzentration und exakten Kenntnissen von physiologischen und anatomischen Zusammenhängen ist es möglich, die verminderte Bewegungsfreiheit zu ertasten und die entsprechenden Impulse zur bestmöglichen Wiederherstellung der Mobilität zu setzen. Ziel der Behandlung durch den Osteo pathen ist die Wiederherstellung des individuellen Gleichgewichtes im Körper unter Berücksichtigung der parietalen, viszeralen und craniosakralen Ebene.

Vielfältige Therapieansätze in der Osteopathie

Permanentes Ziel der Behandlung durch den Osteopathen ist die Wiederherstellung des individuellen Gleichgewichtes im Körper. Dazu verfolgt die Osteopathie vier Behandlungsbereiche und Interaktionen: 

  • Craniosakrale Osteopathie: (Schädel, Wirbelsäule und Kreuzbein, Hirnflüssigkeit, Hirnhäute und Nervensystem…) Das mobile Gefüge von Schädelknochen (Kranium) und Kreuzbein (Sakrum), verbunden über das unelastische Duralrohr, bilden eine funktionelle Einheit. Störungen und Bewegungsverluste in diesem Bereich können weitreichende Folgen für den gesamten Organismus haben (Durchblutung, nervale Steuerung, Lymphfluss).
  • Myofasziale Osteopathie: (Bindegewebe, Lymphe…) Spannungen im Körper werden über das Fasziennetz (Bindegewebe) weitergeleitet. Myofasziales Arbeiten wirkt lösend und schmerzlindernd und verbessert so den Abtransport der Stoffwechselrückstände und der Lymphe. 
  • Viszerale Osteopathie: (Innere Organe, Blut- und Lymphgefässe und ein entsprechender Anteil der Nervenbahnen…) Die Beweglichkeit des jeweiligen Organs zu seiner anatomischen Umgebung und der Eigenrhythmik des Organs selbst werden untersucht und behandelt.
  • Strukturelle Osteopathie: (Muskulo-skeletal: Knochen, Muskeln, Gelenke, Sehnen…) Dieser Therapiebereich ist ähnlich den Techniken der Manualtherapie und hat die Korrektur und Mobilisation von Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bändern zum Ziel.

An wen richtet sich die Osteopathie?

Grundsätzlich an Menschen aller Altersstufen bei funktionellen Störungen, chronischen Schmerzen, nach traumatischen Ereignissen (z.B. Unfällen, Operationen etc.) oder bei Säuglingen und Kleinkindern nach einer schwierigen Geburt; bei Lern-, Konzentrations- oder Schlafstörungen, Migräne usw. Bei Säuglingen und Kleinkindern liegt das Augenmerk des Osteopathen insbesondere auf dem Kopfund Nackenbereich. Der Grund: Häufig werden diese Körperpartien auf dem Weg durch den Geburtskanal stark beansprucht und lösen entsprechende körperliche Störungen aus, wie Blähungen, Verstopfungen, Mittelohrentzündungen, Entwicklungsverzögerungen oder asymmetrische Körperhaltungen.

Der erste Besuch beim Osteopathen

Genau wie beim Schulmediziner klärt der Osteopath zu Beginn die Anamnese (Krankheitsgeschichte des Patienten). In dieser Phase kann bereits herausgefunden werden, wo die Ursachen der Beschwerden zu suchen sind: Erkrankungen in der Familie, Lebensumstände des Patienten, vorausgegangene Unfälle oder Verletzungen.

Er beschreibt dem Patienten die körperlichen Funktionsweise und die Zusammenhänge im menschlichen Organismus. Vor dem individuellen Therapieplan erfolgt eine genaue Untersuchung in Form von Abtasten und verschiedenen Bewegungstest. Der Patient sollte seine Beschwerden möglichst exakt beschreiben können. Eventuell vorliegende Röntgenbilder oder andere Aufnahmen wie die einer Computertomografie (CT) oder einer Magnetresonanztomografie (MRT) sollten mitgebracht werden, da sie dem Osteopathen aufschlussreiche Informationen geben können.

Der Osteopath entscheidet dann über die geeignete Therapieform. Unter Umständen ist eine osteopathische Behandlung nicht angezeigt, dann wird der Patient an einen entsprechenden Facharzt weitergeleitet. In dieser Funktion spielen Osteopathie und Schulmedizin Hand in Hand und ergänzen sich sinnvoll.

Diagnose und Untersuchung in der Osteopathie

Durch Abtasten der Gewebeschichten gelangt der Osteopath mit viel Feingefühl zur Diagnose und kann einen entsprechenden Behandlungsplan erstellen. Verspannungen und fehlerhafte Motorik (Bewegungsprobleme) werden behoben. Der Osteopath ist ebenso in der Lage, noch nicht spürbare Beschwerden und Vorzeichen zu erkennen und diesen vorzubeugen. Mit speziellen Handgriffen und osteopathischen Techniken geht er den Symptomen auf den Grund: Unstimmigkeiten im Gesamtsystem der Organe, Muskeln, Gelenke und des Gewebes kann er mit seinen Händen ertasten. Auch vom eigentlichen Beschwerdepunkt entfernte Störungen kann er mit seiner osteopathischen Technik aufspüren. Für diese spezielle Fähigkeit muss ein Osteopath eine lange und intensive Ausbildungszeit in Kauf nehmen.

Eine Behandlung beim Osteopathen dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten und sollte etwa im wöchentlichen Abstand erfolgen. Jede der einzelnen Sitzungen wird individuell auf die Reaktionen des Patienten abgestimmt. Nach etwa drei oder vier Sitzungen sollten sich die ersten Erfolge einstellen, vorausgesetzt, dass keine chronische Krankheit des Patienten vorliegt. Ansonsten kann die Behandlungsdauer mindestens sechs Sitzungen erfordern. Die Erfolgsaussichten sind je nach Beschwerdebild und individueller Verfassung des Patienten unterschiedlich. Die Meinungen über die Osteopathie bezüglich Erfolg oder Pseudo-Wissenschaft gehen weit auseinander. Allein im Bereich der Rückenschmerzen sind Erfolge eindeutig belegbar. Jeder Patient sollte für sich selbst entscheiden, wie gut ihm durch Osteopathie geholfen werden kann.

Die Osteopathie bei schweizerischen Krankenkassen

In den USA und Grossbritannien nimmt die Osteopathie bereits seit Jahrzehnten einen festen Platz im Gesundheitswesen, Spitälern und Kliniken ein. Aber auch bei uns in der Schweiz erlebt die Osteopathie zur Zeit einen regelrechten Nachfrage-Boom. Die Anerkennung der Osteopathie in der Schweiz ist kantonal geregelt. Fast alle Krankenkassen vergüten die osteopathische Behandlung heute über entsprechende Zusatzversicherungen.

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